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Was ist eine Wesentlichkeitsmatrix und wie erstellt man Sie ?
Für eine erfolgreiche Nachhaltigkeitsstrategie bildet die Wesentlichkeitsmatrix die Basis. Sie
ist ein Werkzeug, um die wesentlichen Themen zu ermitteln und darzustellen. Sie dient also im Kern zur unternehmensindividuellen, strategischen Priorisierung Ihrer Nachhaltigkeitsaktivitäten und findet sich heute in den allermeisten Nachhaltigkeitsberichten wieder. Mit der Matrix soll ein Überblick geschaffen und gleichzeitig die wesentlichen Themen priorisiert werden. In den Berichten wird die Matrix häufig verwendet, um internen und externen Anspruchsgruppen aufzuzeigen, warum einige Themen mehr Beachtung finden als andere. Oftmals wird synonym auch von Relevanz- oder Materialitätsmatrix gesprochen. Doch wie entsteht eine Wesentlichkeitsmatrix überhaupt?

In fjol-digital betrachten Sie zunächst einmal die Interessen ihrer Anspruchsgruppen. Darüber hinaus führen Sie ein ganzheitliches Produktscreening ihrer repräsentativen Produkte oder Dienstleistungen unter Nachhaltigkeitsaspekten durch. Dabei werden die Nachhaltigkeitsthemen teils automatisch, teils händisch aus dem Blick des Unternehmens als wesentlich eingestuft. Die Software sammelt alle wesentlichen Themen automatisch und zeigt diese im ersten Schritt der Erstellung der Wesentlichkeitsmatrix, dem Clustering auf. Dort nehmen Sie eine Sortierung vor und ordnen verwandte Themen einem passenden Cluster zu. So stellen wir die Übersichtlichkeit sicher.
In der Wesentlichkeitsmatrix nehmen Sie dann nach und nach eine Priorisierung aller Cluster vor. Für jedes Cluster wird die Relevanz aus Sicht der Anspruchsgruppen (Y‑Achse) und aus Sicht des Unternehmens (X‑Achse) bewertet und in die Matrix einsortiert.
CSRD: Ergänzung der Wesentlichkeitsmatrix um die Outside-In Perspektive und ihr Mehrwert
Mit der CSRD müssen einige Unternehmen künftig auch das Prinzip der doppelten Wesentlichkeit (Materialität) mit einbeziehen. Dies bedeutet, Sachverhalte sind nicht nur als wesentlich einzustufen, wenn sie aus Inside-out Perspektive, also im direkten Zusammenhang mit dem Unternehmenserfolg, relevant sind. Sind sie aus ökologischen bzw. sozialen Gesichtspunkten, die das Unternehmen nur indirekt betreffen, also aus der Outside-In Perspektive, relevant, müssen Sie ebenso betrachtet werden.

Die Hinzunahme der Outside-In Perspektive bietet den Mehrwert, Ihr (Nachhaltigkeits-) Risikomanagement u.a. in Bezug auf Klimaveränderungen, Arbeitnehmerrechten und Sozialstandards auszurichten. So können Sie die für Ihre Branche relevante Risikofaktoren frühzeitig identifizieren und Maßnahmen ergreifen. Zudem sind Sie rechtzeitig auf kommende nationale und internationale Regelungen (z.B. CSRD) vorbereitet, nach welchen die doppelte Wesentlichkeit verpflichtend für viele Unternehmen gelten wird.
Welche Unternehmen müssen die doppelte Wesentlichkeit zukünftig berücksichtigen?
Am Beispiel der CSRD, werden bereits für das Geschäftsjahr 2023 viele Unternehmen in die Pflicht genommen. Im Gegensatz zur bisherigen nicht-finanziellen Berichterstattung, welche schon jetzt für viele große Unternehmen verpflichtend ist, wird durch die CSRD alleine in Deutschland die Zahl der berichtspflichtigen Unternehmen von ca. 550 auf ca. 15.000 ansteigen. Unternehmen sind berichtspflichtig, wenn sie zwei der folgenden Kriterien erfüllen:
- >/= 250 Mitarbeitende
- 40 Mio. € Umsatz
- 20 Mio. € Bilanzsumme
Für alle anderen Unternehmen ist die Berichtspflicht auf Basis der doppelten Wesentlichkeit freiwillig. Allerdings wird für KMUs aktuell eine komprimierte Version der Standards erstellt.
Daher werden wir in fjol-digital ein optionales Modul bereitstellen, damit Sie ihre Wesentlichkeitsmatrix auch im Sinne einer doppelten Wesentlichkeit erstellen können.
Welche Themen künftig zusätzlich betrachtet werden und wie diese in fjol-digital in die Wesentlichkeitsmatrix einfließen
Unsere Kolleg:innen von der Nachhaltigkeitsberatung fjol haben ein Risiko-Inventar aus anerkannten Rahmenwerken erstellt. Beispielsweise aus der EU-Taxonomie, EU Green Deal, Global Risk Report etc.) und dieses mit groben Eintrittswahrscheinlichkeiten versehen. Dieses digitalisieren wir gerade, sodass Sie perspektivisch nur einen Workflow durchlaufen müssen und auf dieser Basis individuell ihre Risiken und Schadenserwartungswerte ermitteln. Dabei bewerten Sie die Intensität der Auswirkungen eines Risikos auf die Kosten.
Die durch die Outside-in Betrachtung identifizierten wesentlichen Themen finden sich anschließend zusätzlich im gewohnten Clustering wieder. Durch diese zusätzliche Betrachtung stellen Sie bei der nachfolgenden Platzierung der Cluster in der Wesentlichkeitsmatrix sicher, dass die beide Perspektiven betrachtet haben.
Was halten Sie von den neuen Regelungen? Sind Sie bereits gewappnet oder müssen dafür erst noch was tun? Mit Hilfe von fjol-digital ist ihr Unternehmen bestens für die neue Herausforderung CSRD aufgestellt.